Wartung von Stempel und Matrize


Wann Werkzeuge geschärft werden sollten

Wenn an einem Werkstück plötzlich der Einzugsbereich zu groß ist, die Stanzmaschine lauter ist, als sie Ihrer Meinung nach sein sollte, oder sie sich mehr „anstrengen“ muss als normalerweise, dann ist vielleicht ein Werkzeug stumpf.

Mate empfiehlt, die Werkzeuge zu schärfen, wenn die Kanten auf einen Radius von 0,01 Zoll (0,25 mm) abgenutzt sind. Zu diesem Zeitpunkt kann selbst ein wenig Schärfen die Schneidkante „nachbessern“. Regelmäßiges Nachbessern funktioniert besser, als darauf zu warten, dass der Stempel sehr stumpf ist. Die Werkzeuge halten länger, schneiden sauberer und mit weniger Stanzkraft, und Sie erhalten eine konsequentere Werkstückqualität. Die maximale Menge, die geschärft werden soll, hängt von der Stärke des zu stanzenden Materials, der Größe des Stempels (Länge und Breite) sowie der Stanzstation ab.

DullTools

Wie werden Werkzeuge geschärft?

  1. Klemmen Sie den zu schärfenden Stempel in ein Prisma des magnetischen Spannfutters eines Oberflächenschleifers ein. In einem „Durchgang“ sollten nicht mehr als 0,001–0,002 Zoll (0,03–0,05 mm) entfernt werden. Wiederholen Sie dies so lange, bis das Werkzeug scharf ist (normalerweise 0,005–0,01 Zoll (0,13–0,25 mm) insgesamt).
  2. Verwenden Sie eine keramisch gebundene Standard-Schleifscheibe aus Aluminiumoxid: Härtebereich „D“ bis „J“; Korngröße 46 bis 60. Eine speziell für das Schleifen von Hochgeschwindigkeits-Stahl entwickelte „ROSE“-Schleifscheibe wäre zwar eine gute Möglichkeit, ist aber nicht zwingend erforderlich.
  3. Ziehen Sie die Schleifscheibe mit einem starren Einzel- oder Mehrpunkt-Diamanten ab:
    • Vertikalzustellung 0,0002–0.0008 Zoll (0,005–0,020 mm)
    • Schneller Quervorschub 20–30 Zoll/min (508–762 mm/min)
  4. Führen Sie Kühlmittel zu, mit so viel Kraft und so nahe an das Werkzeug und an die Schleifscheibe, wie es Ihnen praktisch erscheint. Verwenden Sie ein gutes Allzweck-Kühlmittel je nach Herstellerangaben.
  5. Vorschübe
    • Vertikalzustellung (Scheibenkopf) 0,001–0.003 Zoll (0,03–0,08 mm)
    • Quervorschub (Zustellung) 0,005–0.010 Zoll (0,13–0,25 mm); für Nitridstempel 0,002–0,007 Zoll (0,05–0,18 mm)
    • Verfahrweg (seitlich) 100–150 Zoll/min (2.540–3.810 mm/min)
  6. Bearbeiten Sie ein wenig nach dem Schärfen die scharfen Schneidkanten mit einem Schleifstein, um eventuelle Grate zu entfernen, und lassen Sie einen Radius von 0,001–0,002 Zoll (0,03–0,05 mm). Dies verringert die Gefahr des Absplitterns. Verwenden Sie niemals eine Feile.
  7. Entmagnetisieren Sie den Stempel, und sprühen Sie ein leichtes Öl darauf, um Korrosion zu vermeiden.

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Probleme beim Schärfen beheben

Problem Ursache Abhilfe
Verfärbung** und/oder Oberflächenrisse und/oder „Fischschuppen“
  • Zu wenig Kühlmittel
  • Falsche Schleifscheibe
  • Schlechtes Abziehen oder glasierte Schleifscheibe
  • Durchfluss erhöhen oder umlenken
  • Gröbere Körnung, weichere Schleifscheibe verwenden
  • Scheibenkopf absenken 0,0002-0.0004 Zoll (0,005–0,010 mm) und erneut abziehen
  • Quervorschub ca. 50 Zoll/min (1,25 m/min)
Raue Schneidgeräusche und/oder schlechte Oberflächenbeschaffenheit
  • Zu starke Materialentfernung
  • Falsche Schleifscheibe
  • Schlechtes Abziehen oder glasierte Schleifscheibe
  • Weniger Vertikalzustellung; geringerer Quervorschub
  • Gröbere Körnung, weichere Schleifscheibe verwenden
  • Schleifscheibe erneut abziehen, glasige Oberfläche auf der Schleifscheiben-Oberfläche brechen

**Dunkle Verfärbungen deuten auf Beschädigungen hin, die nicht unbedingt nur auf die Werkzeugoberfläche beschränkt sind. Durch Entfernen der verbrannten Oberfläche wird der Schaden nicht behoben. Es wird empfohlen, das Werkzeug auszutauschen.

Wenn der Stempel zu schnell stumpf wird

Der Abstand ist evtl. zu gering. Der GESAMTE Abstand sollte 20–25 % der Materialstärke betragen (nicht pro Seite). Bei Teilhüben (Kerben, Knabbern, Scheren) können seitliche Kräfte die Stempelspitze verbiegen und den Abstand auf einer Seite verkleinern. Manchmal kann die Stempelspitze so weit verbogen werden, dass sie an der Matrizenseite „kratzt“. Dies hat eine schnelle Abnutzung von Stempel und Matrize zur Folge.

Scharfe Werkzeugkanten bleiben länger scharf, wenn sie abgezogen werden

Die mikroskopisch kleinen Unebenheiten in Werkstücken und Werkzeugen greifen einander bei jedem Schlag an. Überstände und scharfe Ecken werden abgeflacht und abgeschlagen. Bei sehr scharfen Werkzeugkanten (A) werden im Zuge des Werkzeugverschleißes mikroskopisch kleine Späne in verschiedenen Größen abgeschlagen. Jeder Span hinterlässt so eine raue Oberfläche, die wiederum anfällig auf weiteres Abspanen ist. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Kante frisch geschärfter Stempel (B) mit einem Ölstein (India Oil Stone STO29807) abzuziehen. Hierdurch wird die Ecke entfernt, die am stärksten anfällig auf das Abbrechen ist. Obwohl der Radius winzig ist, stärkt er die Werkzeugkante durch die Verteilung der Beanspruchungen, die das Abspanen verursachen.
Mit einem Radius von nur 0,001–0,002 Zoll (0,03–0,05 mm) ist das Werkzeug immer noch sehr scharf, und es hält auf diese Weise länger. Diesen kleinen Radius erhält man mit nur einem leichten Darüberstreifen des Steins pro Kante.

Wenn sich Stempel überhitzen

  1. Verwenden Sie ein Schmiermittel. Dieses verringert die Reibung.
  2. Verwenden Sie mehr als einen Stempel derselben Größe in der Sequenz, wenn kein Schmiermittel verwendet werden kann oder wenn Butzenziehen auftritt. Durch Drehen der Stempel hat jeder Stempel länger Zeit, abzukühlen, bevor er wieder verwendet wird.
  3. Gönnen Sie dem Werkzeug eine Pause. Programmieren Sie das Programm so, dass sich das überhitzende Werkzeug mit anderen Stempeln abwechselt. Oder halten Sie die Presse eine Weile an.

Matrizewartung

Genauso wie die Stempel müssen auch die Matrizen sauber gehalten werden. Untersuchen Sie sie auf Verschleiß. Verwenden Sie dieselben Schärfverfahren – halten Sie die Matrize im magnetischen Spannfutter eines Oberflächenschleifers; verwenden Sie dieselben Schleifscheiben und Vorschubraten. Überprüfen Sie nach jedem Schärfvorgang die Stärke und fügen Sie ggf. Ausgleichsscheiben hinzu.